Hinweise zur Erstellung eines Posters

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Die nachfolgenden Hinweise wurden aus verschiedenen Ausarbeitungen zur Gestaltung wissenschaftlicher Poster zusammengestellt. Sie beziehen sich auf wissenschaftliche Poster aus dem natur- und ingenieurwissenschaftlichen Bereich. Für andere Fachrichtungen sind gegebenenfalls kleine Anpassungen notwendig.

Es ist zu beachten, dass ein gut gemachtes Poster 2-3 Tage Zeit in Anspruch nehmen kann, d. h. man sollte diesen Zeitbedarf einplanen!!

Die Kurz-Hinweise gliedern sich in die Abschnitte Ziel, Vorüberlegungen, inhaltlicher Aufbau, Informationsdarstellung, Gestaltung und technische Umsetzung. An diesen Kriterien und weiteren Unterkriterien orientiert sich im Übrigen auch die Bewertung der Poster. Wer noch mehr zum Aufbau eines Posters wissen möchte, kann dazu die ergänzenden Hinweise nutzen.

Ziel

Poster sind eine gängige Form der Präsentation von Forschungsergebnissen auf wissenschaftlichen Tagungen und anderen Präsentationsforen. Ziel ist es, dem*der interessierten Betrachter*in in geeigneter Weise die Fragestellung, Methoden, Ergebnisse und Schlussfolgerungen der vorgestellten Arbeit leicht verständlich, übersichtlich (schnell erfassbar) und dennoch präzise zu präsentieren. Wissenschaftliche Poster sind oft überladen, d. h. ein Teil der Kunst besteht im Kürzen! Das Informationsangebot sollte so beschaffen sein, dass das Poster innerhalb von ca. 5 Minuten gelesen bzw. erfasst werden kann. Hierfür ist es wichtig, den formalen und inhaltlichen Aufbau sowie die sprachliche Gestaltung möglichst gut aufeinander abzustimmen.

Die Feststellung

“Ideally, a well-constructed poster will be self-explanatory and free you from answering obvious questions so that you are available to supplement and discuss particular points of interest”[1]

Idealerweise ist ein gut aufgebautes Poster selbsterklärend und erübrigt offenkundige Fragen, so dass mehr Zeit zur Verfü- gung steht, spezielle Aspekte zu ergänzen und zu diskutieren.

drückt auf andere Weise aus, was bei den vorigen Absätzen bereits als Ziel formuliert wurde.

Vorüberlegungen

Vor der eigentlichen Erstellung sollte man sich über die drei folgenden Aspekte klar werden:

  • Welches Ziel soll mit dem Poster erreicht werden?
  • Was ist die Kernaussage des Posters?
  • An wen richtet sich das Poster (Zielgruppe)?

Inhaltlicher Aufbau

Der inhaltliche Aufbau sollte sich an dem im Abschnitt "Ziel" genannten Punkten orientieren und folgendermaßen aussehen:

  1. Titel: Titel der Arbeit, Name(n) des*der Verfassers*in (der*die Verfasser*in bei Gruppenarbeiten)
  2. Einleitung: Formulieren der Fragestellung(en)/des Problems und ggf. der (Arbeits-) Hypothesen
  3. Material und Methoden: Erläuterungen, die zum Verständnis der Versuchsdurchführung erforderlich sind, z. B. Art der chemischen Analysen mit Nachweisgerä-ten (z. B. Graphitrohr-AAS), Umfragen (z. B. offene/geschlossene Fragestellung), spezielle Software (z. B. GIS-ArcView), statistische Verfahren usw.
  4. Ergebnisse: (kurze) Darstellung und Interpretation der wichtigsten Ergebnisse
  5. Diskussion: (kurzer) Vergleich mit Ergebnissen ähnlicher Untersuchungen, Schlussfolgerungen, ggf. daraus abzuleitende Empfehlungen und Maßnahmen
  6. Zusammenfassung: (vor allem) der Ergebnisse und Diskussion
  7. Literaturliste: Auflistung aller auf dem Poster zitierten PublikationenDieser Aufbau leitet sich aus einer „klassischen“ natur- bzw. ingenieurwissenschaftlichen Fragestellung ab. Davon kann - bzw. muss sogar - bei andersartigen Fragestellungen (z. B. im Rahmen landschaftsbezogener Arbeiten) abgewichen werden. Häufig bietet es sich an, Ergebnisse und Diskussion zu einem Gliederungspunkt zusammenzufassen.

Informationsdarstellung

Im Sinne der Vorüberlegungen (Abschnitt 2.) muss im nächsten Schritt konkret festgelegt werden, welche Informationen für das Verständnis der Arbeit wichtig sind und daher auf dem Poster präsentiert werden müssen. In diesem Zusammenhang ist auch zu entscheiden, in welcher Form welche Informationen am besten - im Sinne der Ziele (vgl. Abschnitt 1.) - darzustellen sind. Die üblichen Darstellungsformen sind Textteile, Tabellen, Abbildungen, Grafiken, Diagramme, Karten und Fotos. Bedenken Sie, dass das Lesen von (vor allem sehr langen) Texten und Tabellen („Bleiwüste“) ein relativ mühsamer Weg der Informationsaufnahme ist (vgl. z. B. ermüdende Museumsbesuche mit langen Texterläuterungen zu den Ausstellungsobjekten). Andererseits sind Poster, die (fast) nur aus Grafiken und Diagrammen bestehen, auch wenig ansprechend und häufig nicht selbsterklärend (vgl. die beiden Beispiele im Anhang). Fazit: Die Mischung macht’s!

Gestaltung

Bei den folgenden Hinweisen wird unterstellt, dass ein Poster in DIN A0 Format (vgl. Abschnitt 6. Technische Erstellung) erstellt wird mit einem üblichen Leseabstand von 1-1,5 m. Folgende Aspekte sind zu berücksichtigen:

  • Inhalt auf den Punkt bringen
    • (grobe) Raumaufteilung festlegen, ggf. Eyecatcher vorsehen
    • klare, eindeutige Überschriften
    • „roten Faden“ ggf. für den*die Betrachter*in durch Pfeile betonen/hervorheben(s. Abb. 1)
    • einfache, kurze Sätze bzw. Aussagen
    • essenzielle Punkte der Arbeit auf das Poster, d. h. alle nebensächlichen Informationen weglassen!
    • Tabellen und Abbildungen müssen selbsterklärend sein, d. h. Tabellenüberschriften und Abbildungsunterschriften, Beschriftung der Achsen usw. nicht vergessen
      Abbildung: Beispiel für Leserichtungen, eigene Abbildung (a) Berücksichtigung der üblichen, spaltenweisen Leserichtung, (b) Anzeigen der Leserichtung durch Pfeil (üblicherweise eher im Uhrzeigersinn)
  • Zurückhaltung beim Design
    • 1-2 Farben + Hintergrundfarbe
    • Farben aufeinander abstimmen (in Präsentationssoftware häufig automatisiert)
    • Farbgestaltung gezielt zum Betonen und Hervorheben von Teilen einsetzen(wichtig: nicht überladen, ansonsten Ablenkung vom Wesentlichen)
  • Poster muss gut lesbar sein
    • nicht mehr als 2-3 verschiedene Schriftarten und -größen einsetzen
    • Titel: mindestens 72 pt Buchstabengröße
    • Autor*innen: Buchstabengrößer kleiner als Titel, aber größer als Text
    • Text: mindestens 27 pt Buchstabengröße (lediglich Quellenhinweise könnenggf. in kleineren Buchstabengrößen aufgeführt werden)
    • Grafiken und Tabellen ansprechend gestalten (z. B. Excel-Grafiken)

Technische Erstellung

Zur Erstellung von Postern steht eine Reihe von speziellen Programmen zu Verfügung (z. B. LaTeX Programm, ggf. unter Google recherchieren), aber auch CorelDraw oder PowerPoint lassen sich nutzen. Nachfolgend werden einige Hinweise zur Erstellung mit PowerPoint gegeben, da man mit diesem Programm relativ rasch zu durchaus zufrieden stellenden Ergebnissen kommt. Zu beachten ist insbesondere:

  • Hochformat wählen (unter Datei / Seite einrichten / Orientierung), da üblichesFormat der Posterwände
  • Breite und Höhe einstellen (unter Datei / Seite einrichten / Papierformat), vgl.Tabelle mit DIN-Formaten (DIN A0: Breite = 84,1 cm, Höhe = 119,3 cm)
  • Buchstabengrößen entsprechend der Hinweise im Abschnitt 5. Gestaltung wählen
  • Objekte (Abbildungen, Textblöcke usw.) an Rastern/Führungslinien ausrichten(im Zeichenmodus unter Raster und Führungslinien, dort weitere Einstellmöglichkeiten)
  • Speichern im DIN A0-Format
  • Ausdruck für die Masterarbeit im DIN A4-Format: Datei / Drucken / Papiergröße anpassen; hierbei wird unterstellt, dass der Standarddrucker bzw. -treiber aufDIN A4-Format eingestellt ist!
DIN-Formate Größe
A4 297 mm x 210 mm
A3 420 mm x 297 mm
A2 594 mm x 420 mm
A1 841 mm x 594 mm
A0 1193 mm x 841 mm
42" 1050 mm Breite

Siehe auch

Literatur

  1. APA, 2007