Messung und Festlegung des Skalenniveaus

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Messen

Messen lässt sich allgemein als regelgeleitete Zuordnung von Zahlen zu empirischen Beobachtungen verstehen[1]. ‚Regelgeleitet‘ meint, dass die beobachtbaren empirischen Relationen in den Zahlenanordnungen erhalten bleiben müssen (sog. homomorphe bzw. strukturerhaltende Abbildung).

Skalenniveaus

Mit der Festlegung der relevanten Variablen geht die Festlegung des Messniveaus einher. Das Messniveau – häufig auch als Skalenniveau oder Skalentyp bezeichnet – gibt an, wie man diese Zahlen interpretieren darf, und damit auch, welche Operationen mit den Zahlen sinnvoll sind. Es werden vier Messniveaus unterschieden: Nominal-, Ordinal-, Intervall- und Verhältnis- oder Rationalskala. Bei Messung auf einem der beiden letztgenannten Niveaus spricht man auch von metrischen Merkmalen:

  • Die Nominalskala stellt eine Zuschreibung von Zahlen oder Symbolen zu bestimmten Gegenständen oder Eigenschaften dar. Die Skalenwerte schließen sich logisch aus und informieren lediglich über die Gleichheit bzw. Verschiedenartigkeit der Variablenausprägungen. Beispiele für Variablen, für die sich eine Nominalskalierung gut eignet, sind Geschlecht, Farbe, Berufsbezeichnung.
  • Mit Hilfe der Ordinalskala wird eine zusätzliche Information in Zahlen abgebildet, nämlich die Relation bzw. die Ordnung zwischen den Variablenausprägungen. Die Ordinalskala identifiziert z. B. Fernsehnutzungsgewohnheiten in „häufig“, „gelegentlich“ und „nie“ und vermittelt dadurch eine Rangordnung: „häufiger ist mehr als gelegentlich und gelegentlich ist mehr als nie“. Prüfungsnoten sind klassische Beispiele für eine Ordinalskalierung.
  • Zusätzlich zu den bereits genannten Informationen werden mit der Intervallskala konstante Abstände (Intervalle) zwischen den Skalenwerten festgelegt. Dadurch wird eine Standardisierung der Rangplätze ermöglicht. Die Messung des Intelligenzquotienten, standardisierte Eignungstests und einige wenige Verfahren der Einstellungsmessung können diese Informationen liefern.
  • Das höchste Messniveau, das auch die meisten Informationen über der Variablen und ihren Ausprägungen gewährleistet, ist die Verhältnisskala. Hier ist das Verhältnis bzw. die Quote zwischen den Skalenwerten und daher auch zwischen den Variablenausprägungen konstant. Ein absoluter Nullpunkt macht es möglich, die Zahlenwerte ins Verhältnis zueinander zu setzen, damit Aussagen wie „doppelt so schwer“ etc. getroffen werden können. Alter, Gewicht und Zeit sollten auf diesem Messniveau abgebildet werden.

Je nach Messniveau stehen unterschiedliche Auswertungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dies muss bereits bei der Vorbereitung des Forschungsprojektes (z. B. Erstellung des Fragebogens) berücksichtigt werden.

Ressourcen

Skalenniveau.png

  • ILIAS-Lernmodulszene
  • enthält unterschiedliche digitale Ressourcen und einen Selbsttest
  • Bearbeitungsdauer: 5 bis 10 Minuten

Siehe auch

  1. Vgl. Kromrey 2006, S. 175ff.