Wissenschaftliche Arbeit in englischer Sprache: Unterschied zwischen den Versionen

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== Literatur ==
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 12. Juni 2024, 06:21 Uhr

Spezielle Begriffe für englischsprachige wissenschaftliche Arbeiten

Für die Anfertigung englischsprachiger Arbeiten ist die Übersetzung verschiedener deutscher Begriffe notwendig. Die Wichtigsten sind im Folgenden dargestellt:

Deutsche Bezeichnung Englische Bezeichnung
Abbildungsverzeichnis Anerkennung, Dank Anhang list of figuresacknowledgementsappendix (Sg.); appendices (Pl.)
Auflage edition
Diplomarbeit thesis
Einleitung introduction
Erscheinungsdatum publication date
Herausgebende herausgegeben von Inhaltsverzeichnis editor(s)ed. bytable of contents
Lexika Literatur- und Quellenverzeichnis ohne Verfasser*in (o. V.) Quelle encyclopedia (Sg.); encyclopedias (Pl.)references (APA-System);works cited (MLA-System)no author (n.a.)source
Sammelwerk anthology
Seminararbeit term paper
Tabellenverzeichnis vorgelegt bei Vorwort list of tablesapproved and supervised bypreface
Zusammenfassung summary; abstract

Für weitere Informationen stehen in der Bibliothek der HfWU Nürtingen-Geislingen zahlreiche englisch-sprachige Nachschlagewerke zur Verfügung[1].

Quellenbeleg in englischsprachigen wissenschaftlichen Arbeiten

Die Zitierregeln in englischsprachigen wissenschaftlichen Arbeiten unterscheiden sich teilweise deutlich von der deutschsprachigen Zitierweise. In den Sozialwissenschaften in den USA und an den amerikanischen wirtschaftswissenschaftlichen Instituten ist das von der American Psychological Association (APA) geschaffene Dokumentationssystem üblich. Daneben gibt es Regelwerke für die Geisteswissenschaften (Modern Language Association, MLA) sowie für die Buchproduktion (Chicago Manual of Style) und viele andere mehr. Die Hinweise in diesem Abschnitt sind der 5. Ausgabe des Publication Manual of the American Psychological Association (2001) entnommen. Regelmäßig aktualisierte Angaben befinden sich auf den Webseiten der APA. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist der Kurzbeleg, die Verwendung von bibliografischen Angaben in runden Klammern im Text (parenthetical reference) statt in den Fuß- oder Endnoten. Falls Fußnoten überhaupt noch vorkommen, gelten sie meist kurzen Anmerkungen, die im Text stören und den Gedankengang unterbrechen würden. Sie sind spärlich zu verwenden.Allgemein gilt, dass wörtliches Zitieren auf ein Minimum beschränkt und stattdessen paraphrasiert sowie zusammengefasst werden soll. Das wörtliche Zitat ist nur solchen Quellen vorbehalten, die einen ästhetischen Wert haben oder nicht adäquat in eigene Worte gefasst werden können.Selbstverständlich gilt auch und gerade beim Paraphrasieren und Zusammenfassen das ethische Gebot, dass die Sekundärquelle korrekt und vollständig zitiert werden muss und das jedes Mal, wenn auf Worte oder Gedanken Bezug genommen wird.Im Text der Arbeit muss stets klar sein, wo der*die Autor*in argumentiert und wann die Anleihe bei einer sekundären Quelle jeweils beginnt und aufhört. Dies wird durch die Zuordnung (attribution) erreicht. Vor jedem Zitat (ob wörtlich, paraphrasiert oder zusammengefasst) muss ein kurzer einleitender Satz die Anleihe ankündigen. Das Ende der Anleihe wird dann oft durch die Klammer mit den bibliographischen Angaben signalisiert.Auch ist darauf zu achten, dass Anleihen grammatisch richtig und inhaltlich akkurat in den eigenen Text integriert werden. Die Quellen dienen als Beleg zur Stärkung der eigenen Argumentation. Sie sollten also nicht überhandnehmen und die Arbeit dominieren. Bei der Bewertung einer wissenschaftlichen Arbeit wird solide Argumentation, Analyse und Interpretation erwartet.

Kurzbelege im Text (APA-Regeln)

Beim Kurzbeleg können die deutschen Regeln sinngemäß an den APA-Stil angepasst werden. Der Kurzbeleg besteht aus Autor*in und Datum in Klammern. Falls wörtlich zitiert oder auf konkrete Textstellen direkt Bezug genommen wird, muss auch die Seitenangabe folgen, bei elektronischen Quellen ohne Seitenangabe u. U. Abschnitte (paragraphs - abgekürzt ¶ oder para.) oder sogar Überschriften. Die volle bibliografische Angabe erfolgt im alphabetisch angeordneten Literaturverzeichnis (References) am Ende der Arbeit. Bei Quellen ohne Autor*in wird der Titel abgekürzt in der runden Klammer wiedergegeben. Zu beachten ist, dass im Gegensatz zum Literaturverzeichnis hier sehr wohl Anführungszeichen für den Titel benutzt werden und alle Wörter des Titels bis auf Präpositionen großgeschrieben werden. Beispiele:

  • Smith (1998) compared reaction times. In a recent study of reaction times (Smith, 1998).
  • In 1998, a group of Business Week editors compared reaction times. In the study the authors pointed out a particularly alarming showing of responses in subjects aged forth and older ("Reaction Times," 1998, p. 6). According to Smith, reaction times slow significantly in older subjects ("Reaction Times," 1998).
  • As Myers (2000, ¶ 5) aptly phrased it, "positive emotions are both an end—better to live fulfilled, with joy [and other positive emotions]—and a means to a more caring and healthy society."
  • "The current system of managed care and the current approach to defining empirically supported treatments are shortsighted" (Beutler, 2000, Conclusion section, ¶ 1).

Kurze Zitate

APA empfiehlt von direkten Zitaten so weit wie möglich abzusehen und stattdessen zu paraphrasieren. Kurze Zitate im Text (weniger als 40 Wörter = meist nicht mehr als 3 Zeilen) werden mit Anführungszeichen versehen. Autor*in, Datum sowie genaue Seitenangabe in Klammern sind erforderlich. Der amerikanische Gebrauch schreibt vor, dass Anführungszeichen hochgestellt und am Zitatende außerhalb von Komma und Punkt gesetzt werden (vgl. Beispiel 1). Der Punkt am Satzende kommt nach der Klammer mit dem Kurzbeleg (Beispiel 2). Fragezeichen und Ausrufungszeichen gehören zwischen die Anführungszeichen, sofern sie Teil des Zitats sind, werden aber der Klammer nachgestellt, wenn sie Teil des von dem*der Autor*in verfassten Textes sind. Beispiele:

  • According to Miele (1999, p. 276), "the 'placebo effect' . . . disappeared when behaviors were studied in this manner."
  • She stated, "The 'placebo effect,' which had been verified in previous studies, disappeared when [only the first group's] behaviors were studied in this manner" (Miele, 1999, p. 276).

Lange Zitate

Wörtliche Zitate, die länger als 40 Wörter sind, werden 5 Zeichen vom linken Rand eingerückt und ohne Anführungszeichen wiedergegeben. Das Zitat sollte mit einer neuen Zeile beginnen. Abschnitte innerhalb des Zitats sind um weitere 5 Zeichen vom neuen linken Rand einzurücken. Zu beachten: Der Punkt am Satzende kommt nach dem Kurzbeleg in Klammern. Betonung kann mit Kursivschrift kenntlich gemacht werden, erfordert aber einen Hinweis in eckigen Klammern [italics added]. Das Gleiche gilt für Fehler im Text, von denen man sich mit [sic] distanzieren kann. Wörtliche Zitate müssen exakt mit dem Original übereinstimmen. Beispiele:

  • Miele (1993) found the following: The "placebo effect," which had been verified in previous studies, disappeared when behaviors were studied in this manner. Furthermore, the behaviors were never exhibited again [italics added], even when reel [sic] drugs were administered. Earlier studies (e.g. Abdullah, 1984; Fox, 1979) were clearly premature in attributing the results to a placebo effect. (p. 276)Jede Quelle, die zitiert wird - ob wörtlich, paraphrasiert oder zusammengefasst - muss im Literaturverzeichnis erscheinen; umgekehrt muss jeder Eintrag im Literaturverzeichnis im Text der Arbeit erwähnt werden.

Weitere Beispiele für Einzelwerke sowie für mehrere Autor*innen bei Kurzbelegen im Text:

  • Walker (2000) compared reaction times
  • In a recent study of reaction times (Walker, 2000)
  • In a recent study of reaction times, Walker (2000) described the method. Walker also found…
  • Wasserstein, Zappulla, Rosen, Gerstman, and Rock (1994) found [erste Erwähnung]
  • Wasserstein et al. (1994) found [nachfolgende erste Erwähnung im jeweiligen Abschnitt]
  • Wasserstein et al. found [Jahr kann nach der ersten Erwähnung im selben Abschnitt weggelassen werden]
  • Past research (Edeline & Weinberger, 1991, 1993) has indicated
  • Several studies (Johnson, 1991a, 1991b, 1991c; Singh, 1983) show

Beispiele für Anleihen ohne Autor*in:

  • on free care ("Study Finds," 1982)
  • the book College Bound Seniors (1979) was found to be

Literatur- und Quellenverzeichnis

Nach den APA-Regeln heißt das Literatur- und Quellenverzeichnis References. Die Belege werden alphabetisch angeordnet, wobei der Nachname des*der Autors*in ausschlaggebend ist. Falls kein*e Autor*in vorhanden ist, wird das erste Wort des Titels (aber ohne die Artikel „a“ und „the“) ins alphabetische Verzeichnis eingeordnet. Die folgenden Beispiele folgen der 5. Ausgabe des Publication Manual of the American Psychological Association.

Einzelwerk / ein*e Autor*in (single author/nonperiodical):

Beispiele:

  • Author, A. A. (1994). Title of work. Location: Publisher.
  • Conrad, C. (1990). Strategic organizational communication: An integrated perspective (2nd ed.). Fort Worth, TX : Holt, Rinehart, and Winston.

Zu beachten:

  • Der Titel des Buches wird entweder kursiv geschrieben oder unterstrichen. Die sonst im Englischen bei Titeln übliche Großschreibung entfällt unter APA-Regeln. Die Großschreibung folgt den Regeln für normale Sätze (sentence case).
  • Die Auflage (edition) wird abgekürzt (ed.).
  • Zusätzlich zum Ort muss auch der Verlag angegeben werden. Die postalische Abkürzung für U.S.-Bundesstaaten ist üblich bei Orten, die verwechselt werden könnten.
  • Die Seitenzahl wird mit „p.“ (page) abgekürzt bzw. „pp.“ bei mehr als einer Seite.

Einzelwerk / mehrere Autor*innen:

Beispiele:

  • Author, A. A., & Author, B. B. (1994). Title of work. Location: Publisher.
  • Beck, C. A. J., & Sales, B. D. (2001). Family mediation: Facts, myths, and future prospects. Washington, DC: American Psychological Association.

Zu beachten:

  • Bei zwei Autor*innen wird zwischen dem*der ersten und dem*der zweiten Autor*in das „Firmen-Und“ eingefügt. Bei drei Autor*innen wird zwischen dem*der ersten und zweiten Autor*in ein Komma und zwischen dem*der zweiten und dritten Autor*in ein „Firmen-Und“ eingefügt.
  • Bis zu sechs Autor*innen werden mit vollem Namen aufgeführt; bei mehr als sechs Autor*innen wird nach dem sechsten Namen „et al.“ hinzugefügt: Author, E. E., Author, F. F., et al. (1999).

Sammelwerk (anthology; chapter in an edited work):

Beispiele:

  • Author, A. A., & Author, B. B. (1992). Title of chapter or article in an anthology or essay collection. In A. Editor, B. Editor, & C. Editor (Eds.), Title of the book (pp. xxxxxx). Location: Publisher.
  • O'Neil, J. M, & Egan, J. (1992). Men's and women's gender role journeys: Metaphor for healing, transition, and transformation. In B. R. Wainrib (Ed.), Gender issues across the life cycle (pp. 107-123). New York: Springer.

Zu beachten:

  • Der Titel des Aufsatzes wird nicht in Anführungszeichen gesetzt.
  • Der Titel des Buches wird kursiv geschrieben.
  • (Eds.) ist die Abkürzung für mehrere Herausgeber*innen; (Ed.) steht für eine*n einzelne*n Herausgeber*in.

Zeitschriftenartikel (periodicals/journal articles):

Beispiele:

  • Author, A. A., Author, B. B., & Author C. C. (1994). Title of article. Title of Periodical, xx(x), xxx-xxx.
  • Kernis, M. H., Cornell, D. P., Sun, C.-R., Berry, A., & Harlow, T. (1993). There's more to self-esteem than whether it is high or low: The importance of stability of selfesteem. Journal of Personality and Social Psychology, 65, 1190-1204.

zu beachten:

  • Der Name der Zeitschrift wird kursiv geschrieben. Der Band wird auch kursiv gedruckt.
  • Seitenangaben werden bei akademischen Publikationen ohne p. und pp. kenntlich gemacht.

Zeitungen und Magazinartikel mit und ohne Autor*in, (dailies and weeklies with or without an author):

Beispiele:

  • Schwartz, J. (1993, September 30). Obesity affects economic, social status. The Washington Post, pp. A1, A4.
  • New drug appears to sharply cut risk of death from heart failure. (1993, July 15). The Washington Post, p. A12.
  • Henry, W. A., III. (1990, April 9). Beyond the melting pot. Time, 135, 28-31

Zuvor publizierte Quellen aus elektronischen Datenbanken (article from an electronic database):

Beispiele:

  • Author, A. A., Author, B. B., & Author C. C. (2000). Title of article. Title of Periodical, xx(x), xxx-xxx. Retrieved month day, year, from source.
  • Borman, W. C., Hanson, M. A., Oppler, S. H., Pulakos, E. D., & White, L. A. (1993). Role of early supervisory experience in supervisor performance. Journal of Applied Psychology, 78, 443-449. Retrieved October 23, 2000, from PsycARTICLES database.

Internet-Dokumente mit und ohne Autor*in (Online document, with or without an author):

Beispiele:

  • Author, A. A. (2000). Title of work. Retrieved month day, year, from source.
  • Greater New Milford (Ct) Area Healthy Community 2000, Task Force on Teen and Adolescent Issues (n.d.). Who has time for a family meal? You do! Retrieved October 5, 2000, from http://www.familymealtime.org [Autor*in kann auch eine Organisation sein.]
  • Frederickson, B. L. (2000, March 7). Cultivating positive emotions to optimize health and well-being. Prevention & Treatment, 3, Article 0001a. Retrieved November 20, 2000, from http://journals.apa.org/prevention/ volume3/pre0030001a.html [Artikel nur im Internet erhältlich]
  • Title of work. (2000) Retrieved month day, year, from source.
  • Electronic reference formats recommended by the American Psychological Association. (2000, October 12). Retrieved October 23, 2000, from http://www.apa.org/journals/webref.html

Abkürzungen:

  • ibid: entspricht dem im deutschen verwendeten „ebenda“ (ebd.)
  • op. cit: entspricht dem im deutschen verwendeten „a. a. O.“

Siehe auch

Literatur

  1. Von Prof. Wilcox wurden folgende Nachschlagewerke empfohlen: Schäfer, Wilhelm: Wirtschaftswörterbücher (Englisch - Deutsch und Deutsch - Englisch), 4. Auflage 1992, Vahlen, München 1992 und Hamblock, Dieter; Wessels Dieter: Großwörterbuch Wirtschaftsenglisch (Englisch - Deutsch und Deutsch - Englisch), Berlin: Cornelsen 1989.