Informationen verknüpfen, argumentieren: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Lewawiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „Nachdem Sie das Exposé mit ihrem*ihrer Betreuer*in durchgesprochen haben, können Sie das ausgesuchte Material Ihren jeweiligen Fragen entsprechend intensiv durcharbeiten. Parallel dazu werden Sie Ihre Gliederung weiter verfeinern. Wenn Sie alle als relevant betrachteten Quellen exzerpiert haben und Sie Ihre Fragen daraus beantworten können, beginnen Sie mit der Formulierung Ihres Textes zu den einzelnen Gliederungspunkten.…“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 35: Zeile 35:
* [[Aufbau einer theoretischen Arbeit]]
* [[Aufbau einer theoretischen Arbeit]]
* [[Aufbau einer empirischen Arbeit]]
* [[Aufbau einer empirischen Arbeit]]
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 25. März 2024, 13:56 Uhr

Nachdem Sie das Exposé mit ihrem*ihrer Betreuer*in durchgesprochen haben, können Sie das ausgesuchte Material Ihren jeweiligen Fragen entsprechend intensiv durcharbeiten. Parallel dazu werden Sie Ihre Gliederung weiter verfeinern.

Wenn Sie alle als relevant betrachteten Quellen exzerpiert haben und Sie Ihre Fragen daraus beantworten können, beginnen Sie mit der Formulierung Ihres Textes zu den einzelnen Gliederungspunkten. In dieser Arbeitsphase werden Sie gelegentlich feststellen, dass Gliederungspunkte fehlen oder falsch positioniert sind (→ Schlüssigkeit im Begründungszusammenhang). Deshalb machen Sie sich noch nicht die Mühe, perfekte Formulierungen zu finden, sondern beginnen Sie damit, Ihre Gedanken in Stichworten zu skizzieren. Auf den Schreibstil, auf exakte Formulierungen und auf die grammatikalische Richtigkeit wird erst in der Feinkorrektur eingegangen. Achten Sie in dieser Phase aber darauf, die ausgewählten Zitate an der vorgesehenen Stelle Ihrer Argumentation einzufügen und diese zu belegen. Bedenken Sie, dass jeder Gedanke einer anderen Person als wörtliches oder sinngemäßes Zitat gekennzeichnet werden muss (→ Zitieren im ursprünglichen Bedeutungszusammenhang, d. h. Zitate nicht sinnentstellend verwendet). Um zeitaufwendiges Nacharbeiten zu vermeiden, empfiehlt sich, bereits im Grobentwurf alle Zitate formgerecht zu bibliografieren (→ Einhaltung von Zitierrichtlinien).

Wenn Sie Ihren ersten Rohentwurf fertiggestellt haben, prüfen Sie Ihre Ausführungen auf Transparenz, Nachvollziehbarkeit, Einfachheit und Prägnanz.

Es muss für den*die Leser*in möglich sein, anhand des vorgegebenen Materials zum gleichen Ergebnis zu kommen. Das heißt einerseits, dass Ihre Argumentation keine Lücken aufweisen darf und Sie andererseits alle möglichen Einwände berücksichtigt haben (→ Schlüssigkeit). Dabei zählt bei jeder wissenschaftlichen Arbeit Qualität nicht Quantität. Auch wenn die Verwendung einer großen Anzahl an Quellen dafür spricht, dass Sie sich intensiv mit dem Thema beschäftigt haben und auf dem aktuellen Stand der Forschung argumentieren, sollten Sie es vermeiden, Quellen (nur) deshalb zu verwenden, um das Literaturverzeichnis in die Länge zu ziehen. Weniger ist oft mehr (→ Prägnanz).

Außerdem müssen Ihre Aussagen immer belegt sein. Bemerkungen wie z. B. „in den meisten Unternehmen wird nach Methode X vorgegangen“ oder „häufig wird im Betrieb der Punkt Y nicht eingehalten“ müssen anhand vertrauenswürdiger Literatur, Statistiken oder durch eigene Erhebungen belegt werden (→ Transparenz). Rein spekulative, nicht begründbare Behauptungen sind zu unterlassen. Sie dürfen am Ende eines Abschnitts vermerken, dass Sie die Meinung des*der Autors*in nicht vertreten, müssen dies aber auch sachlich begründet und nachvollziehbar darstellen (→ Nachvollziehbarkeit).

Funktionen der Teile einer wissenschaftlichen Arbeit

Eine wissenschaftliche Arbeit ist i. d. R. dreigeteilt in Einleitung – Hauptteil – Schluss. Wobei der Hauptteil, je nach Themenstellung, in mehrere Hauptteile gegliedert werden kann.

Einleitung

Die Einleitung hat eine herausragende Funktion in Bezug auf Ihre*n Leser*in. Sollten Sie hier nicht Neugier – oder mindestens Interesse – für Ihr Thema wecken können, wird sie*er Ihre Arbeit nur noch unwillig lesen oder aus der Hand legen. Häufig wird die Einleitung grob in drei Teile gegliedert: Ziel der Arbeit, Zweck der Arbeit und Aufbau der Arbeit. Die Einleitung sollte die Informationen geben, die Sie bereits in Ihrem Exposé dargestellt hatten:

  • Ziel der Untersuchung
  • Relevanz des Themas
  • Forschungsfrage
  • Geltungsbereich

Hauptteil

Der Hauptteil hat die Funktion den*die Leser*in auf der Sachebene mit Ihren Argumenten zu überzeugen. Dieser enthält die Ausführungen zu den Gliederungspunkten und ist entsprechend in mehrere Kapitel unterteilt. Stellen Sie als Erstes Begriffsklarheit her, indem Sie die zentralen Begriffe definieren, d. h. beschreiben, was Sie darunter verstehen, und abgrenzen, d. h. was Sie eben nicht damit meinen. In der Regel werden solche Schlüsselbegriffe mit ihrer ersten Nennung im Text definiert. Schlüsselbegriffe, die für die gesamte Arbeit wesentlich sind, können auch bereits in der Einleitung in separaten Abschnitten definiert werden. Dann setzen Sie sich intensiv mit dem Thema auseinander. Dabei stützen Sie sich auf die Auseinandersetzung bzw. auf die Analyse des gesammelten Materials, ggf. untermauert durch Ihre eigenen Erhebungen verschiedener Art.

Der Schlussteil

Der Schlussteil hat die Funktion, den*die Leser*in von Ihrem Ergebnis zu überzeugen. Fassen Sie die Fragestellung, Ihre Argumente und Ihr Ergebnis mit wenigen Sätzen so zusammen, dass dem*der Leser*in die logische Struktur Ihrer Arbeit noch einmal deutlich wird und er*sie sich die wichtigsten Eckpunkte merken kann. Hier haben Sie am Ende auch die Möglichkeit, Ihre eigene, subjektive Bewertung oder Einschätzung zum Ausdruck zu bringen und darauf hinzuweisen, welche Fragen für eine weitere Vertiefung, z. B. nach der Übertragung auf einen anderen Kontext oder unter einem anderen Blickwinkel, noch geklärt werden könnten. Die folgende Abbildung zeigt die Systematik des Aufbaus einer wissenschaftlichen Arbeit.

Systematik zum Aufbau der Arbeit , eigene Darstellung in Anlehnung an Friedrichs (1990)[1]

Der Entstehungs- bzw. Entdeckungszusammenhang beinhaltet das Ziel der Arbeit und die Relevanz der Untersuchung. Aus dem Ziel der Arbeit ergibt sich die Forschungsfrage und gegebenenfalls die Hypothesen, die es zu falsifizieren gilt. Der Begründungszusammenhang beleuchtet das Forschungsdesign. Das heißt, mit welcher Methode wird die Forschungsfrage beantwortet. Die Methodik wird beschrieben und begründet. Der Verwertungs- bzw. Wirkungszusammenhang stellt die Ergebnisse der Untersuchung dar. Diese Ergebnisse werden analysiert und bewertet[1].

Siehe auch

Literatur

  1. 1,0 1,1 Friedrichs, J. (1990): Methoden empirischer Sozialforschung. 14. Aufl., Wiesbaden: VS Verlag.