Methodenkritik
Bei der Methodenkritik weist man das Fachpublikum auf die Vor- und Nachteile des gewählten Verfahrens hin. Vor allem zeigt man dessen Grenzen auf, damit andere die Ergebnisse weder unter- noch überbewerten. Die gefundenen Resultate stehen dabei nicht im „luftleeren Raum“, sondern sind immer im Zusammenhang von bereits bekanntem Wissen zu sehen.
Dies dient einerseits der Plausibiliätskontrolle (Können meine Befunde wirklich stimmen?), andererseits ergänzen die eigenen Ergebnisse möglicherweise das Vorwissen und ergeben zusammen ein „rundes Bild“. Möglicherweise widersprechen sie aber auch den Resultaten anderer Forscher*innen und dann muss man sich überlegen, was die möglichen Gründe sein könnten. In der Diskussion findet man zudem sehr häufig Hinweise zur Bedeutung der Ergebnisse. Aus jeder wissenschaftlichen Untersuchung ergeben sich in der Regel neue Fragen. Auf diese Fragen stößt man erst, wenn man sich intensiv mit der Materie beschäftigt und wenn man die eigenen Ergebnisse noch einmal überdenkt.
Die Interpretation der eigenen Ergebnisse erfolgt „bescheiden” und selbstkritisch. Sie erfolgt vor dem Hintergrund der verwendeten theoretischen Ansätze und der angewandten Methode(n) und deren Gütekriterien:
- Objektivität
- Reliabilität
- Validität
Erst nachdem die Güte des eigenen Vorgehens (selbst-)kritisch diskutiert wurde, sind wir in der Lage, Aussagen über die Praxisrelevanz des eigenen Vorgehens bzw. der eigenen Ergebnisse vorzunehmen. Relevante Gütekriterien bei Praxisarbeiten sind darüber hinaus:
- Relevanz/Bedeutsamkeit: Das Vorgehen sollte in engem Zusammenhang mit den strategischen Handlungsfeldern des Unternehmens stehen („Aus meiner Perspektive ist es wichtig, dieses Thema zu bearbeiten”).
- Akzeptanz: Das Vorgehen soll akzeptiert, d. h. anschlussfähig an die bislang eingesetzten Praktiken sein oder – falls neuartig – entsprechend kommunikativ begleitet sein („Aus der Perspektive der Unternehmensleitung/meines*r Chefs*in ist es wichtig, dieses Thema zu bearbeiten”).
- Nützlichkeit: Das Vorgehen soll für die relevanten Bezugsgruppen nützlich sein (Kriterien? Bezugsgruppe? Konflikte? – z. B. „Aus der Perspektive der Mitarbeiter*innen ist es wichtig, dieses Thema zu bearbeiten”).
- Effizienz (Ergebnis-Einsatz-Relation): Die Kosten, die mit dem Vorgehen verbunden sind, dürfen nicht dessen Nutzen übersteigen.
- Effektivität/Wirksamkeit (Ziel-Ergebnis-Relation): Die eingesetzte Methode muss auch zu den intendierten Zielen führen.